Der Digitale Produktpass

R-Cycle stellt eine Dateninfrastruktur für den Betrieb von digitalen Produktpässen (kurz DPP) für Kunststoffprodukte bereit. Ein DPP ist ein System zur Erfassung, Aggregation und Bereitstellung von Daten eines Produktes entlang dessen Lebenszyklus. 

R-Cycle ist kein Konzept - es ist eine funktionierende Lösung. Wir verfügen über eine interoperable Infrastruktur, die als Software-as-a-Service angeboten wird - zugänglich für jede Produktions-, Weiterverarbeitungs-, Sortier- oder Recyclinganlage über den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen. Kombiniert mit unserer Erfahrung aus der R-Cycle-Community ist dies Ihr Weg zu datenbasierten, effizienten und nachhaltigen Wertschöpfungsprozessen im Sinne einer echten Kreislaufwirtschaft.

Offener GS1 Standard

Die Dateninfrastruktur hinter R-Cycle basiert auf GS1-Standards - dem führenden globalen Netzwerk für branchenübergreifende Prozessentwicklung und Gründungsmitglied von R-Cycle. GS1 Standards werden täglich für mehr als sechs Milliarden gescannte Barcodes verwendet. Die zugrundeliegende Technologie - der so genannte EPCIS-Standard - wird bereits in verschiedenen Branchen weltweit erfolgreich eingesetzt, z. B. für die Rückverfolgung von frischen Lebensmittelprodukten.

Unter dem Dach von GS1 Germany wurde Anfang 2022 das Projekt PDS4CircularPlastics (Processes and data sharing approach for enabling circular plastics value networks) gestartet. Das Ziel ist eine GS1 Anwendungsempfehlung zu erarbeiten, die die recycling-relevanten Prozessschritte in der Kunststoffproduktion beschreibt und die erforderlichen Attribute für den Datentransfer entlang der Wertschöpfungskette darstellt. Das Projekt basiert dabei auf den Erkenntnissen der R-Cycle Initiative zur automatisierten Speicherung recycling-relevanter Daten in digitalen Produktpässen und bildet den Ausgangspunkt für kreislauffähige Prozesse und deren Operationalisierung.

Mehr erfahren

Markierung als Brücke zwischen
Produkt und Daten

R-Cycle verbindet digitale Daten mit physischen Produkten. Um den digitalen Produktpass zu einem Produkt abrufen zu können, sind geeignete Markierungen notwendig. R-Cycle ist dabei flexibel bei der Wahl der richtigen Markierung und kann mit jeder verfügbaren Technologie verwendet werden.

Für Vorprodukte oder Industrie-Verpackungen eignen sich einfache QR-Codes, während für Endprodukte im Consumer-Bereich digitale Wasserzeichnen eine Erkennung auch in hochautomatisierten Abfallsortier-Prozessen ermöglichen.

Starke Allianzen für das gleiche Ziel

Um einen globalen Standard zu entwickeln, sind Partnerschaften essentiell. Es gibt weitere Initiativen, die die gleichen strategischen Ziele wie R-Cycle anstreben. So wird beispielsweise im Rahmen der renommierten „Digital Watermarks Initiative HolyGrail 2.0*" geprüft, ob digitale Wasserzeichen als geeignete Markierungstechnologie für Konsumgüterverpackungen eingesetzt werden können. Daher beteiligt sich R-Cycle aktiv an „HolyGrail 2.0" im Rahmen des Arbeitspakets „Datenmanagement“, um diese Initiative mit Know-how aus dem R-Cycle-Konsortium voranzutreiben und dafür zu sorgen, dass sich beide Ansätze gegenseitig ergänzen.

*Digital Watermarks Initiative HolyGrail 2.0. Driven by AIM – European Brands Association, powered by the Alliance to End Plastic Waste

Mehr erfahren

Produktpässe werden politisch gefordert

Der Circular Economy Action Plan der Europäischen Union fordert „die Mobilisierung des Potenzials der Digitalisierung von Produktinformationen, einschließlich Lösungen wie digitale Pässe, Kennzeichnung und Wasserzeichen“ oder „die Förderung des Einsatzes digitaler Technologien zur Verfolgung, Rückverfolgung und Kartierung von Ressourcen“. Der digitale Produktpass von R-Cycle entspricht diesen Anforderung schon heute und legt die Basis aufkommende gesetzliche Anforderungen.

Mehr erfahren

Entwicklung

R-Cycle wird auf Basis des GS1 EPCIS Standards kontinuierlich weiterentwickelt, um auch künftigen Marktbedürfnissen gerecht zu werden. Die R-Cycle Community fungiert dabei als beratendes Gremium. Mitglieder der Community können somit eigene Anforderungen in die Entwicklungen einbringen und weitere Datenelemente hinzufügen.

Zur Community

Sie haben Fragen? Wir haben Antworten!

Was ist Circular Economy?

Die Kreislaufwirtschaft ist ein Wirtschaftssystem, das von seiner Konzeption her restaurativ und regenerativ ist. Sie zielt darauf ab, Produkte, Komponenten und Materialien stets mit ihrem höchsten Nutzen und Wert zu erhalten und die Wirtschaftstätigkeit schrittweise vom Verbrauch endlicher Ressourcen zu entkoppeln.

Was sind die Vorteile der Circular Economy?

Zu den Vorteilen der Kreislaufwirtschaft gehören die Verringerung der Abfallmenge, die Steigerung der Ressourceneffizienz, die Schaffung wirtschaftlicher Möglichkeiten und die Verringerung der Umweltauswirkungen. Außerdem trägt sie dazu bei, eine widerstandsfähigere und nachhaltigere Wirtschaft zu schaffen.

Wie können Unternehmen die Circular Economy umsetzen?

Unternehmen können die Kreislaufwirtschaft umsetzen, indem sie Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die langlebiger und reparierbar sind, erneuerbare Energiequellen nutzen und Materialien wiederverwenden und recyceln. Sie können auch mit anderen Unternehmen zusammenarbeiten, um geschlossene Kreislaufsysteme zu schaffen und Ressourcen gemeinsam zu nutzen.

Was sind die Herausforderungen der Circular Economy?

Die größten Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft sind der Mangel an Infrastruktur und Ressourcen, die Notwendigkeit neuer Geschäftsmodelle und die Notwendigkeit politischer und gesetzlicher Unterstützung. Darüber hinaus muss das Bewusstsein für die Kreislaufwirtschaft und ihre Vorteile geschärft werden.