13.12.2022

Identifizierbare und voll recyclingfähige All-PE Pouches

Der Experte für Kunststoffextrusion Reifenhäuser führt gemeinsam mit Comexi – führender Anbieter von Verpackungsmaschinen – ein Projekt zum hochwertigen Recycling von flexiblen Pouches durch. Mit Hilfe des R-Cycle Konzeptes wird demonstriert, dass durch das Speichern recycling-relevanter Produktionsdaten und einer eindeutigen Markierung der Verpackungen der Recyclingprozess optimiert werden kann. Für das Projekt wurden zwei unterschiedliche Folienrezepturen für
zwei verschiedene Pouchtypen ausgewählt, die beide ausschließlich auf PE-Rohstoffen basieren und damit wesentlich besser für ein Recycling geeignet sind, als die heute noch üblichen PE/PET-Laminate.

„Nur durch das Speichern recycling-relevanter Produktionsdaten können wir ein Downcycling bei diesen Anwendungen vermeiden und eine wirkliche Kreislaufwirtschaft für Kunststoffverpackungen ermöglichen. Richtig interessant wird das R-Cycle Konzept noch einmal, wenn die aktuellen Entwicklungen, wie das De-Inking, lösemittel-basiertes Trennenvon PA in PO-Verpackungen oder das chemische Recycling in größerem Maßstab für Post-Consumer Abfälle Anwendung finden. Dann können mit R-Cycle die speziellen Fraktionen für die entsprechende Weiterverarbeitung bereitgestellt werden.“

Ralf Wiechmann, Head of Film Innovation bei Reifenhäuser,

Branchenübergreifende Kooperation

Die Folien wurden auf einer Reifenhäuser EVO Ultra Stretch Blasfolienanlage produziert. REPROFLEX3, eine globale Agentur für Flexodruck-Lösungen und Spezialist für nachhaltige Druckvorstufen-Verpackungen, entwarf das recyclingfreundliche Pouch-Layout, das nur zu 30 Prozent mit Farbe bedeckt ist. So kann der Pouch als hochwertiges und helles Recyclingmaterial verwendet werden, das sich auch für die Weiterverwendung in Beutelverpackungen mit denselben Eigenschaften eignet. Die Weiterverarbeitung der Folien (Bedrucken, Laminieren und Schneiden) erfolgte bei Comexi, einem Anbieter von Komplettlösungen für die Weiterverarbeitung zu flexiblen Verpackungen. Dabei fließen die neusten Entwicklungen bezüglich nachhaltiger Gelflex Inks von Wikoff und eine sehr energiesparende Electron-Beam-Trocknung von ESI mit ein. Die eigentliche Produktion der Pouches übernimmt dann der Partner Wolf Verpackungsmaschinen.

Rückverfolgbarkeit im Recyclingprozess

Der Clou bei der Produktion ist, dass recycling-relevante Daten in jedem der einzelnen Produktionsschritte abgespeichert werden und für das Sortieren vor dem Recycling zur Verfügung stehen. Nach dem heutigen Stand der Technik kann eine Sortieranlage mit den üblichen NIR-Sensoren nur die Oberfläche einer Verpackung sehen und diese in vordefinierte Fraktionen (z. B. PE, PP, Mischkunststoffe, Getränkekartons) sortieren. Wie aber die genauen Inhaltsstoffe der Verpackung aussehen, welche weiteren Kunststoffschichten, welche Druckfarbe oder welcher Kleber sich in der Verpackung befinden, verbleibt bisher als Information beim jeweiligen Produzenten in der Prozesskette.

Da nun beide Pouchtypen mit jeweils einer eigenen, maschinenlesbaren ID markiert werden, kann die Sortieranlage die PE-Pouches sogar zwei unterschiedlichen Recycling-Fraktionen zuordnen. Für den Endkonsumenten ist die Kodierung im Druckbild der Verpackung dagegen nicht erkennbar. Das Ergebnis: Auf Basis der sortenreine Recycling-Fraktionen können wiederum hochwertige Rezyklate für hochwertige Produkte hergestellt werden.

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