Beim Recycling von Verpackungen werden zumeist die verwendeten Kunststoffe betrachtet. Dabei wird ein Großteil der dafür verwendeten Kunststoff-Folien bedruckt und enthält mit der Druckfarbe einen weiteren Bestandteil, der entscheidenden Einfluss auf die Recyclingfähigkeit hat. Die Rezyklat-Qualität aus bedruckten Folienabfällen ist nämlich oft gering, da Farbe, Geruch und Verarbeitbarkeit nur für einfache Anwendungen ausreichen. Der schwarze Müllbeutel ist dann häufig der zweite und gleichzeitig letzte Zyklus vieler Kunststoffe.
Das R-Cycle Mitglied Brückner Maschinenbau erforscht daher im Rahmen des Projekts PrintCYC gemeinsam mit weiteren Partnern Designoptimierungen für bedruckte Folien. Die jüngste Erkenntnis: ein PU (Polyurethan)-basiertes Farbsystem erhöht die Recyclingfähigkeit erheblich. Im Test zeigte sich, dass die alternative Farbrezeptur zu einer signifikanten Verbesserung des mechanischen Recyclingprozesses auf einer Produktionslinie, die in der Praxis typischerweise zur Wiederaufbereitung von bedruckten Folienabfällen eingesetzt wird, führt. Aufgrund der hohen Temperaturbeständigkeit der Druckfarben (> 240 °C) wurden weder flüchtige Nebenprodukte, noch Geruch oder Stippenbildung beobachtet. Unter diesen Bedingungen konnten hochwertige Rezyklate mit farbstabilen Eigenschaften hergestellt werden. Eine erste Bewertung der Umweltauswirkungen ergab zudem geringere Treibhausgasemissionen und einen geringeren Energieverbrauch beim werkstofflichen Recycling der Folien im Vergleich zur Herstellung von Neuware.
Vor diesem Hintergrund wird klar: Nicht nur Informationen über den eigentlichen Kunststoff, sondern über sämtliche Inhaltsstoffe sind für das Recycling von Kunststoffverpackungen wichtig. R-Cycle transportiert diese Informationen durch die gesamte Wertschöpfungskette – vom Produzenten bis zum Verarbeiter von Kunststoffabfällen. So können mit R-Cycle erfasste und markierte Produkte sicher identifiziert und hochwertig recycelt werden.