Die 2020 von verschiedenen Technologieunternehmen und Organisationen entlang des gesamten Lebenszyklus von Kunststoffverpackungen gegründete R-Cycle Initiative wird in eine offene Community überführt. Damit geht R-Cycle den nächsten wichtigen Schritt, um seinen bereits funktionsfähigen digitalen Rückverfolgungsstandard für Kunststoffverpackungen im Markt zu etablieren und eine effektive Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.
Dr. Benedikt Brenken, Direktor der R-Cycle Initiative, erklärt: „Mit der Gründung einer offenen Community machen wir R-Cycle für alle Unternehmen, Institutionen und Stakeholder zugänglich, die ein berechtigtes Interesse im Bereich Kreislaufwirtschaft für Kunststoffverpackungen haben und R-Cycle selbst einsetzen, unterstützen oder weiterentwickeln möchten. Die Mitglieder erhalten Zugang zu einem breiten Netzwerk anwendungserfahrener Partner und Know-how in Sachen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Das Ziel ist, eigene Anwendungen zu realisieren, Vorteile zu ziehen und R-Cycle gemeinsam weltweit zu etablieren.“ Interessierte Unternehmen erhalten hier alle Information zur Mitgliedschaft.
Die Unternehmen der branchenübergreifenden Initiative haben als Gründungsmitglieder das Fundament für R-Cycle gelegt und sind jetzt der R-Cycle Community beigetreten. Technologisch basiert R-Cycle auf GS1-Standards. GS1 ist das führende globale Netzwerk für branchenübergreifende Prozessentwicklung und ebenfalls Gründungsmitglied von R-Cycle. Durch die Bereitstellung eines digitalen Produktpasses werden bereits während der Produktion von Kunststoffverpackungen alle recycling-relevanten Daten automatisiert erfasst und über geeignete Markierungen (z.B. digitale Wasserzeichen oder QR-Codes) auf Zwischen- und Endprodukten abrufbar gemacht. So können Abfallsortieranlagen Verpackungen genau identifizieren und recyclingfreundliche sowie sortenreine Fraktionen bilden. Dies ist die Grundlage für die Gewinnung hochwertiger Rezyklate zum Aufbau einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft.
R-Cycle ist bereits funktionsfähig und wurde im Rahmen einer Vielzahl von Pilotprojekten erfolgreich erprobt. Unter dem Dach von GS1 Germany wurde außerdem auf Basis von R-Cycle ein Projekt zur Erarbeitung der GS1 Anwendungsempfehlung PDS4CircularPlastics (Processes and data sharing approach for enabling circular plastics value networks) gestartet. Das unterstreicht nochmals den Ansatz der beteiligten Unternehmen, R-Cycle als Industriestandard zu etablieren.
Neben der effektiven Verbesserung der Produktnachhaltigkeit profitieren Hersteller und Verarbeiter von Kunststoffverpackungen auch in Bezug auf Prozesseffizienz, Qualität und die Erfüllung gesetzlicher Informationspflichten. Systeme und Maschinen, die mit der R-Cycle Datenplattform vernetzt sind, können aus dem digitalen Produktpass präzise Informationen zu den jeweiligen Vorprodukten beziehen und ihre eigenen Daten entsprechend ergänzen, was einen Mehrwert für die Kunden im nachgelagerten Prozess darstellt.