R-Cycle – der digitale Produktpass für Kunststoffprodukte – ermöglicht allen Stakeholdern der Wertschöpfungskette recyclingrelevante Information in einem offenen Standardformat einfach über Unternehmensgrenzen hinweg auszutauschen und für unterschiedliche Anwendungszwecke, wie eine verbesserte Abfallsortierung, zugänglich zu machen. Insgesamt 26 führende Unternehmen und Organisationen präsentieren auf der K 2022 R-Cycle im Rahmen eines Gemeinschaftsstands im Circular Economy Forum (FG 16 / CE 07).
Dr. Benedikt Brenken, Direktor R-Cycle, erklärt: „Mehr und mehr führende Unternehmen der ganzen Wertschöpfungskette setzen auf R-Cycle und profitieren von den Mehrwerten eines standardisierten Datenaustausches entlang des Lebenszyklus von Kunststoffprodukten. Wir zeigen auf der K 2022 unterschiedlichste Anwendungen und Produktmuster, die bereits in hohen Stückzahlen gefertigt wurden und deren Daten über automatisiert erstellte digitale Produktpässe abrufbar sind.“
Schaut man sich heutige Abfallströme an, lassen sich wiederverwertbare Produkte – insbesondere Kunststoffverpackungen – nicht ausreichend exakt für ein hochwertiges Recycling sortieren. Mit R-Cycle lesen und erfassen Produktionsmaschinen relevante Daten in einem digitalen Produktpass, leiten ihn durch die Wertschöpfungskette und machen ihn über eine entsprechende Markierung (z.B. QR-Codes oder digitale Wasserzeichen) auf Vor- und Endprodukten abrufbar. So können Abfallsortieranlagen verwertbare Verpackungen leicht identifizieren und recyclingfreundliche sowie sortenreine Fraktionen bilden. Dies ist die Grundlage für die Gewinnung hochwertiger Rezyklate und den Aufbau einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft.
Neben der Verbesserung der Produktnachhaltigkeit steigern Hersteller durch den Einsatz des digitalen Produktpasses auch ihre Prozesseffizienz und Produktqualität. Präzise Informationen über die Ausgangsmaterialien beschleunigen und optimieren die Produktion, während die Erfassung der eigenen Produkteigenschaften einen Mehrwert für die Kunden in der nachgelagerten Wertschöpfungskette darstellt.
„Datenaustausch ist der Schlüssel für eine effiziente Kreislaufwirtschaft“, erläutert Dr. Brenken weiter. „Dabei liegen die Daten bereits an den einzelnen Stationen der Wertschöpfungskette vor. Sie müssen lediglich übermittelt, aggregiert und über einen offenen Standard nutzbar gemacht werden. Genau das bieten wir mit
R-Cycle an.“
R-Cycle wurde von verschiedenen Technologieunternehmen und Organisationen entlang des gesamten Lebenszyklus von Kunststoffprodukten zur Marktreife entwickelt und ist mit allen Systemen (z.B. PPS, ERP) und Produktionsanlagen vernetzbar: von Folien-, Blasform oder Spritzgussmaschinen über Verarbeitungs-, Verpackungs- und Abfüllmaschinen bis hin zu Abfallsortier- und Recyclinganlagen. Die Rückverfolgungstechnologie hinter R-Cycle basiert auf GS1-Standards – dem führenden globalen Netzwerk für branchenübergreifende Prozessentwicklung und Gründungsmitglied von R-Cycle.
R-Cycle ist eine interoperable Infrastruktur, die als Software-as-a-Service angeboten wird. Ergänzend existiert für interessierte Unternehmen, Institutionen oder Stakeholder, die R-Cycle einsetzen, unterstützen oder weiterentwickeln möchten, eine offene Community. Die Mitglieder erhalten Zugang zu einem breiten Netzwerk anwendungserfahrener Partner und Know-how in Sachen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Das Ziel ist, eigene Anwendungen zu realisieren, durch die Vernetzung der Wertschöpfungskette Vorteile zu generieren und R-Cycle gemeinsam weltweit zu etablieren. Interessierte Unternehmen erhalten alle Information zur Mitgliedschaft unter: www.r-cycle.org/r-cycle-community
R-Cycle wurde im September 2022 mit dem renommierten „Sustainability Award“ in der Kategorie „Driving the Circular Economy“ ausgezeichnet. Der Preis wurde im Rahmen des diesjährigen „Sustainable Packaging Summit“ in Lissabon verliehen. Das Event ist das führende internationale Forum für nachhaltige Verpackungen.